Digitalisierung im Handel

Spätestens seit die Begriffe Industrie 4.0 und Digitalisierung in den Unternehmen und Geschäftsführungen diskutiert werden, kann man ERP-Beratung und Digitalisierung nicht mehr trennen. Zu verzahnt ist die Welt der ERP mit allen anderen Medien.

Das genaue Verständnis von Digitalisierung geht bei Verantwortlichen oftmals weit auseinander. Je nach digitalem Entwicklungsgrad des Unternehmens empfinden die einen bereits das Aufsetzen eines Online-Shops als Durchbruch in Sachen Digitalisierung. Andere sehen erst in der integrierten Digitalisierung über alle Stufen der Supply-Chain hinweg eine gelungene Digitalisierung.

Digitalisierung betrifft nicht nur das Marketing (inkl. Web Shop), sondern viele Bereiche des Handels:

Der Großhandel steht vor der Herausforderung, dass sich das Geschäft durch die Gefahr der “Big Player”, wie Amazon, elementar verändert, wenn man nicht das Thema Digitalisierung vorantreibt.

Könnte in Zukunft die Lieferstruktur vielleicht so aussehen?

Lieferstruktur Grosshandel

Die “Pure Online Player” gefährden den klassischen dreistufigen Vertriebsweg, indem sie hohe Maßstäbe an die Digitalisierung stellen. Die “Pure Online Player” definieren die Messlatte an Kundenservice, Liefergeschwindigkeit, Usability und Komfort. Der Großhandel muss in diesen Themenkreisen nachziehen, um seine Stellung nicht zu verlieren.

Die Studie “Der Großhandel in Bayern”  vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie stellt den Nachholbedarf für den Großhandel sehr schön dar.

In den folgenden Abbildungen der Studie erkennt man die Themenkreise, die die Digitalisierung betreffen. Die Herausforderungen der  Digitalisierung gehen dabei von ganz klaren Themen, wie  IT Sicherheit (Ausfallsicherheit und Schutz der eigenen Daten) bis zu Themen der ERP, Lagerverwaltung und dem Stammdatenmanagement. Zum größten Teil sind das Themen, die jedem Unternehmen bekannt sind. Man hat schon darüber diskutiert, aber es (noch) nicht angegangen oder umgesetzt.

Auf der Software-Seite: Es ist erstaunlich, wie viele “weiße Flecken” ein Großteil der Unternehmen hat. In vielen Unternehmen gibt es keine softwareseitige Unterstützung für die Tourenplanung oder die papierlose Kommissionierung. Der Web Shop hat zwar einen hohen Stellenwert beim Handlungsbedarf, aber keinen großen Nutzungsgrad – er ist halt vorhanden.

Im Großhandel werden die Zukunftstechnologien, wie elektronische Bestellplattformen oder mobile Anwendungen bisher auch nur eingeschränkt genutzt. Außer dem Barcode und der Informationssicherheit ist der Nutzunggrad nicht hoch. Hier besteht Nachholbedarf.

Viele der Kaufentscheidungen werden heute durch Online-Aktivitäten getroffen. Auf Handelsplattformen oder B2B-Marktplätzen erhält man schneller und intensivere Informationen, als es früher möglich war. Die Recherche von Lieferanten, Preisen, Lieferterminen und Bezugsquellen ist heute nur einen Mausklick entfernt. Um Kunden effizient bedienen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, dass vorhandene Daten in digitales Wissen und Entscheidungsvorlagen transformiert werden können.

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